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Montag, 3. Dezember 2012

3. Etappe

3. Etappe: Trichy - Rameshwaram


Werter Leser,
nach einer Woche Pause geht es in die vorletzte Etappe meines Südindien-Berichts! Lange musstet/n Ihr/Sie darauf warten um zu erfahren wie es weiter geht!


'Bus to Rameshwaram?'
- 'This way!'
'Thank you'


...That way:
'Excuse me, is there a bus to Rameshwaram?'
- 'Rameshwaram? Very far!'
'I know, is there a bus?'
- 'No direct bus, go to Villupuram, from there you get a better connection'
'Ok, thank you; but this Sir told me there is a direct bus from here?'
- 'No direct bus, you have to go to Viluppuram'

Auf nach Viluppuram.
Viluppuram liegt nur etwa 50 Km von Pondy entfernt und so sollte ich auch nur etwa eine Stunde fahren bis ich diesen, wie es scheint, Verkehrsknotenpunkt erreichte. Dort angekommen machte ich mich auf die Suche nach einer Verbindung zu meinem Ziel.

'Bus to Rameshwaram?'
- 'No direct bus'
'Ok... What can I do?'
- 'Take a bus to Trichy, from there you will find a bus to Rameshwaram'

'There is no other possibility?'

- 'No'

Auf nach Trichy.
Trichy, eigendlich Tiruchirappalli, erreichte ich nach ca. fünf Stunden Fahrt mit dem East Coast Road Rider, natürlich war ich entsprechend spät, um etwa neun abends erst dort. Der 'Bus to Rameshwaram' der mich beherbergen sollte, musste also wohl oder übel auf morgen warten, denn ich wollte mir die Fahrt, die wohl weitere sieben Stunden dauern sollte, und vor allem die mitternächtliche Ankunft in Rameshwaram, nicht antun. Trotz Diwali fand ich noch ein 'preisgünstiges' Zimmer in einem der vielen Hotels nahe dem Busbahnhof.
Um ehrlich zu sein war mir die Stadt Trichy als ich am Tag vorher aufstand noch unbekannt. Es stellte sich aber heraus, dass hierher viele Pilger kommen um den berühmten Rock Fort Tempel zu besuchen und auch sonst ist dort einiges los. Den Tempel, der auf einem Felsen 83 Meter über der sonst sehr ebenen Stadt thront ist erreichbar über 437 Treppenstufen. Bevor ich also meine Fahrt am nächsten Morgen forsetzte, stand ich extra früh auf um Trichy nicht nur als 'preisgünstiges' Hotelzimmer im Gedächtnis zu behalten. Meine Schuhe am Fuße zurücklassend machte ich mich nackten Fußes an den Aufstieg zum Heiligtum. Belohnt wurde ich nicht nur mit einem einzigartigen, riesigen Tempelbau, sondern auch noch mit einem atemberaubenden Blick über die Stadt.


'Bus to Rameshwaram?'

- 'Over there, every half an hour!'
'Thank God!'
- 'Welcome!'

Ich hatte ihn und musste noch nicht einmal groß warten! Ich ließ mich neben dem Busfahrer nieder und machte es mir bequem. Sieben Stunden hatte ich vor mir. Sieben Stunden fuhren wir über schmale Wege durch Dörfer Tamil Nadus gen Süden. Mal zogen Reisfelder, Palmenheine, Felsen oder Salzberge vorbei während wir von Busbahnhof zu Busbahnhof fuhren. Zur Endstadtion Rameshwarm trennte uns aber dann doch irgendwann nur noch ein schmaler Streifen Ozean. Die Pilgerstadt liegt schon auf der Adamsbrücke, eine Anreihung von Sandbänken und Inseln, die wie 'Fundamente von Brückenpfeilern' Indien mit Sri Lanka verbindet.
So sagt die Legende, dass Rama zusammen mit Hanuman und einem Heer von Affen eine Brücke nach 'Lanka' errichtet um seine Frau Sita aus den Fängen des Dämonenkönigs Ravana zu befreien. Demzufolge ist natürlich der Ort, an dem Rama mit der Brücke begonnen haben soll ein sehr heiliger. So findet sich dort am Ende der Insel, genauergesagt bei Dhanushkodi, ein Tempel mit einem 'schwimmenden Stein' (er schwimmt wirklich!) und eine Süsswasserquelle, was wirklich sehr besonders ist da diese sich auf einer schmalen Sandbank, umgeben von salzigem Meer befindet. Am Ende dieser Sandbank wägt man sich dann in absoluter Einsamkeit und kann den leergefegten, langen Sandstrand genießen. Bei Dhanushkodi liegt eine einstige Siedlung der Briten, die mittlerweile zerfallen ist und sich den Sanddünen hingegeben hat.
Rameshwaram selbst ist hauptsächlich für seinen großen Tempel mit den langen Säulengängen berühmt. Das überschauliche Städtchen bietet alles was sich ein Pilgerherz wünschen kann.

Ich bin also in Rameshwaram angekommen und konnte dort zwei schöne Tage verbringen, bevor mich die Indian Railways nach Madurai bringen sollten. Davon dann das nächste Mal mehr.

Der Rock Fort


Blick über Trichy

'Bus to Rameshwaram'

Über die Brücke zur Insel auf der Rameshwaram liegt

Säulengang des Tempels in Rameshwaram

Säulengang des Tempels in Rameshwaram

Dhanushkodi

Die ehemalige britische Siedlung bei Dhanushkodi 


Links Meer, rechts Meer und gerade aus liegt irgendwo Sri Lanka

Spaziergang-Ausbeute


Auf dem Jeep zurück nach Rameshwaram