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Dienstag, 28. August 2012

Der Sciencexpress kommt!

Obwohl es nur noch einen knappen Monat ist bis der Sciencexpress nach Pune kommt, haben Anna und ich bereits die Möglichkeit am Projekt mitzuarbeiten. Der Zug, ursprünglich ein indisch-deutsches Projekt, fährt nun schon die fünfte Saison durch ganz Indien. Da das derzeitige Jahrzehnt (2011-2020) als Jahrzehnt der  Biodiversität der Vereinten Nationen erklärt wurde, befinden sich in den Waggons Ausstellungen zur Artenvielfalt Indiens, spezifiziert auf die verschiedenen Regionen des Landes. 52 Stationen werden angefahren und die ansässigen Schulen werden eingeladen, sich die Ausstellungen anzuschauen. So wird eine 'National Microbe' als Pendant zum Nationaltier gewählt, die Schüler legen einen 'Umwelteid' ab und bei einer Painting Competition winken dem besten Künstler Preisgelder. Zusätzlich bietet das CEE ein Lehrerfortbildungsprogramm an.
Annas und meine Aufgabe wird es hauptsächlich sein, die Kinder am Bahnsteig zu betreuen und zu beschäftigen. Hierfür haben wir uns schon einige Spiele mit Umweltbezug überlegt. Wenn alles gut geht, können wir vielleicht sogar mit nach Mumbai fahren um auch dort die 'Platform-Activities' durchzuführen.

Hier gibts die Website zum Zug: www.sciencexpress.in

Heute waren hatten wir die erste Stunde Power-Yoga bei einem nahegelegenen Yogatrainer in Aundh. Es hat mega Spaß gemacht, aber ich spür alles an mir, morgen wohl noch mehr! Leider findet die nächsten zwei Wochen kein Training statt, danach starten wir aber durch. Die Tage war ich mit Dip, meinem Zimmergenossen joggen. Es war toll, denn wir konnten ein paar Meter aus Aundh heraus laufen von wo man die Western Ghats, die nahen (gerade wegen des Monsoons tiefgrünen) Berge sieht. Leider muss man dafür immer so früh aufstehen denn schon ab 7 wird es langsam warm...

Viele Grüße!

Sonntag, 26. August 2012

Bilder, Bilder, Bilder...

Unser Hostelhund Mowgli bewacht Haus und Hof ©Anna

Es gab ein altes Gesetz, das verbat Bäume aufgrund von Bebauung zu fällen. So stehen Bäume mitten auf der Straße oder Wände sind einfach drumherum gebaut.  ©Anna

Kapil und Romila zeigen uns den Campus des Elitecolleges etwas außerhalb von Aundh  ©Anna

Mit Paul, Alex, Sabrina und Isa besuchten wir den 'Botanical Garden'  ©Anna

Bananenplantage  ©Anna

©Anna

Urwald  ©Anna

©Anna

Dienstag, 21. August 2012

Bureaucracy in India? No problem!

Seit Freitag sind wir schon hier und noch immer nicht registriert. Es ist also nicht ganz falsch, wenn man uns gerade als Illegale Einwanderer bezeichnet. Normalerweise muss das C-Form, das unsere Einreise ausweist innerhalb der ersten 24 Stunden ausgefüllt und eingereicht sein.
Mittlerweile sind rund 5 Tage vergangen und ein C-Form ist noch immer nicht in Sicht. Daneben gibt es noch ein Prelocate-Form, ein Police-Form, ein Visa-Form, ein Resident-Contract und noch ganz viel mehr. Tendenziell kann man sagen, je mehr Unterschriften und Stempel auf den Papieren sind, desto leichter erreicht man eine Bearbeitung derselben. Um diesen ganzen Kram einigermaßen strukturiert abzuwickeln hat uns Corinna einen Agent organisiert, der uns hilft und dessen Aufgabe es eigendlich ist, sich um alles zu kümmern. Nun ist es aber leider so in Indien, das man den Berufsstand 'Agent' nicht über eine umfassende Ausbildung, sondern nur über dubiose Beziehungen erreicht. So kommt es, dass unser Agent kein Wort Englisch spricht (die Formulare sind in Englisch) und auch sonst keinerlei Kompetenzen aufzeigt. Allgemein gilt, was an Behördengängen in Deutschland eine Stunde dauert, dauert hier einen Tag. So fuhren Anna und ich gestern mit ihm und seinem Übersetzer auf dem Motorad zum Police-Office. Wir wurden auf eine Bank gesetzt, der Agent würde schon machen was zu machen ist. No problem! Nachdem der erforderliche Stempel auf unseren Papieren war gings weiter zum F.R.O, dem Foreigner Registration Office. Zwei Stunden warteten wir dort, bis dieses öffnete und fuhren in der Zwischenzeit nocheinmal durch die Stadt um Dokumente zu besorgen. Nach einer längeren Sicherheitskontrolle wurden wir dann schließlich ins F.R.O. gelassen, als unser Agent realisierte, dass wir eigendlich zum Commissioner-Office müssten. Raus aus dem F.R.O. und Commissioner-Office suchen.... Dort angekommen stellte sich heraus, dass zum Bearbeiten der Unterlagen eine Permission unserer Landlords (die Eigentümer unserer Hostel) fehlte. Die beiden also wieder weg, wir sollten warten (We'll be back in 20 minutes, for sure!). So schauten wir uns die Gegend an, auch im Hinterkopf endlich einmal ein Klo (mit Toilettenpapier!) für Anna zu finden. Wir sollten bis zum Abend erfolglos sein... Um hier einen kurzen Exkurs zu Toiletten aufzuführen: Inder benutzen kein Toilettenpapier. Neben der Schüssel, sofern vorhanden (meistens ein Loch) steht ein Wassereimer mit Schöpfkelle. Dies in Verbindung mit der linken Hand ersetzt das Papier. Wir konnten uns an diese Praktiken bisher noch nicht gewöhnen, sehen uns allerdings täglich damit konfrontiert. So erklärt sich auch, warum die Inder zum Essen ausschließlich die rechte Hand verwenden.
Jedenfalls wurden aus den '20 minutes' eineinhalb Stunden. Irgendwann bekamen wir von Corinna mitgeteilt, dass eine Frau bei ihr angerufen hatte, sie hätte unsere Verträge auf der Straße gefunden. So hatte sich das Thema Commissioner-Office erledigt und die Inkompetenz des Agents war erneut bewiesen. Mit der Rikscha fuhren wir ernüchtert zurück nach Aundh und machten uns ans Abendessen als wir von Corinna erfuhren, dass die ganzen Behördengänge zu diesem Zeitpunkt ohne hin nicht machbar gewesen wären. Trotzdem schöpften wir aus diesem Tag auch eine Lehre: Chanti Chanti! oder auf Deutsch: Reg dich nicht auf, wird schon!

Hier ein Eindruck unserer Erlebnisse:

Traffic

Indian Traffic ist ein sehr spezielles Thema, gestern waren wir mittendrin!

Hier fahre ich mit unserem Agent zur Police Station um mich registrieren zu lassen, wobei die Fähigkeiten desselben entweder begrenzt oder undurchschaubar sind. Die Story kommt bald...

Montag, 20. August 2012

Adresse etc.

Seit heute lebe ich in Aundh, bald werde ich euch mein Flat zeigen. Ich leb hier mit drei Indern zusammen und es macht jetzt schon Spaß. Seit heute weiss ich auch meine Adresse (siehe in der Sidebar):

Mario Baumann
B1 Building, Flat No. 204
Nagras Estate, New D.P. Road
Aundh, Pune 411007
India

Morgen ist mein erster Arbeitstag im CEE, deswegen packe ichs jetzt in die Heija. Zum Abschied noch ein, zwei Bilder vom Markt in Pune....

Aber jetzt:




Samstag, 18. August 2012

O Schöne neue Welt, die solche Bürger trägt!

Wir sind in Indien.
Der Moment, der die letzten Wochen, nein Monate, fokusiert wurde traf am Freitag ein. Nach dem Abschied traf ich meine Indienkumpanen am Gate 26, wo wir in einer klimatisierten Abflughalle auf unseren Flieger warteten und uns gegenseitig die jeweiligen Visaprobleme erzählten.
Acht Stunden dauerte unser Flug nach Pune International Airport. Was allerdings in Indien immer am längsten dauert ist die Bürokratie! Begrüßt von dezent-beigen Kalaschnikowträgern füllten wir unser Einreiseformular aus und traten durch dürftige Sicherheitskontrollen hinaus an die frische Luft. Frische Luft? Pech gehabt. Der Monsun hat sich dieses Jahr verspätet und so herrscht ganze Zeit ein warmes, schwüles Klima, an das wir uns überraschend schnell gewöhnen. Corinna unsere Mentorin empfing uns und so ging es direkt mit dem Mini-Cab zu unserer vorläufigen Unterkunft in Koregaon Park.
Der erste Tag war spannend! Vieles erinnerte mich an meinen Schüleraustausch vor drei Jahren. Trotzdem haben wir hier alle Freiheiten, was uns ein ganz anderes Entdecken der Stadt ermöglicht.
Wie vorher erwähnt ist die Bürokratie hier extrem anstrengend. So fuhren Anna und ich nach Aundh, unserem zukünftigen Wohnviertel um unsere Zimmer im Boys- bzw. Girlshostel zu besichtigen, den Mitarbeitern des CEEs Namaste zu sagen und alle Forms and Contracts auszufüllen. Während wir hier in Koregaon Park noch sehr viel Komfort haben, wird sich das ab Montag Abend, wenn wir nach Aundh ziehen, schnell ändern. Die Zimmer sind sehr einfach, aber zweckerfüllend. Ich bin gespannt auf meine Mitbewohner. Wir hatten schon die Möglichkeit einige Inder kennenzulernen. Die offene Art macht mich zuversichtlich schnell Anschluss zu finden. Isabell unsere Vorgängerin ist noch hier, so konnte sie uns viele Tips und Empfehlungen liefern. Nach einem (delikaten) Essen in einem typischen Straßenrestaurant fühlt sich mein Magen schon etwas 'vorbereitet' auf künftige Spezialitäten an. Mit der Rikscha gings für Anna und mich zurück zum Domizil.
Heute Nacht holten wir Alex vom Flughafen ab und begannen mit unserem Seminar. Teil davon war unsere Registrierung bei Vodafon (siehe neue Nummer in der Sidebar) und eine weitere Erkundung des Stadtteils inklusive (delikatem) ultramegascharfem (!) Essen, währendessen plötzlich der Monsun einen Schauer schickte.
Vergesst europäischen Regen! Neben heiligen Kühen ließen wir uns von einem Straßenzauberer bespaßen, der laut protestierte als er nicht die für (naive) Touristen übliche horrende Gage kassierte. Yoga ist das, was viele mit Indien verbinden und so endete der Tag mit einer professionellen Yogastunde.Die Eindrücke sind schwer zu beschreiben. Ich versuche möglichst viele Fotos hochzuladen um zu zeigen, was mich umgibt.

Bis bald!

Mittwoch, 15. August 2012

All my bags are packed, I'm ready to go....

Der Reißverschluss ist.... zu! Und ein Kampf war es! Freien Stauraum gibt es nicht mehr, trotzdem wird ringsrum noch Schokolade reingestopft. Die mögen die Inder doch so gerne! Im Großen und Ganzen war ich gestern schon mit allem fertig und so machte ein kurzfristiger Trip an den Starkholzbacher See mit Kübi, Teresa, Merit, Dodo, Hoai, Sarah und Lukas den heutigen zu einem tollen 'letzter' Tag.
In 24 Stunden befinde ich mich schon fast im Landeanflug auf Pune und wir, also Anna, Paul, Isa, Sabrina und ich werden von Corinna in Empfang genommen werden. Alex, auch Teil unserer Truppe, hat Probleme damit, das Visum zu bekommen und kann frühestens am Freitag nachkommen. Hoffentlich klappt das alles bald!
Mein Reiserucksack wiegt (nur) rund 16 Kg, obwohl er bis obenhin voll ist. In ihm steckt auch alles, was man sich nur im entferntesten vorstellen kann.
Nachdem gerade noch Flo, Nils, Rob und Lukas da waren werde ich demnächst hoffentlich ruhig schlafen und morgen dann mit Dani und meinen Eltern um 10 Uhr nach Frankfurt fahren. Somit wird der nächste Eintrag wohl schon aus Indien gepostet werden.
Mit Abschiedsschmerz und großer Vorfreude,
Mario


Sonntag, 12. August 2012

Vorwort

Es ist fast 2 Uhr nachts und eigentlich liege ich schon seit sechs Stunden im Bett. Viel Schlaf gab es die letzten Tage nicht. Abendliche Unternehmungen mit Nils und Benni, die Houseparties bei Elena und Flo und dann am Samstag die Abschiedsfeier mit meinen ganzen Freunden. Der Abend war toll; auch wenn es am Ende mit den meisten schon 'bis dann' zu sagen galt. Es war schön, mit Euch nocheinmal so viel Zeit verbringen zu können bevor es losgeht!
'Bevor es losgeht...' gerade diese Sequenz wird mir langsam erst bewusst. Deshalb sitze ich hier und liege nicht schlummernd in meinem Bett. Heute Nachmittag schon musste ich mich auch von meiner Verwandschaft verabschieden. Bis dahin war die Abreise in meinem Kopf irgendwie noch nicht so ganz real. Vielleicht liegt es daran, dass gerade die Woche beginnt, welche jenen Donnerstag beherbergt, an dem eine Boeing 737 mit mir an Bord nach Indien startet. Jedenfalls sind es nun noch drei Tage bis es soweit ist und so bin ich schon den ganzen Abend dabei Dinge auf meine To-do Liste zu kritzeln, die mir im Halbschlaf noch einfallen. So ist mir vor ein paar Minuten noch gekommen, dass der Laptop formatiert werden sollte, der Arzt mir eine Malariaprophylaxe verschreiben muss und ich eigentlich noch meine Uni-Bewerbungen für nächstes Jahr gerne regeln würde. Die Aufzählung lässt sich lange fortsetzen. Strukturierte Personen hätten Schritte wie diese wohl schon vor Tagen oder Wochen in Angriff genommen. Nicht so meine Wenigkeit. Aber warum hetzen? Es sind ja noch drei Tage...
Da drei Tage 72 Stunden umfassen, welche effektiv genutzt werden können, versuche ich demnächst noch ein bisschen über mein zukünftiges Umfeld zu berichten. Schlafen kann ich ja dann im Flugzeug. Für selbiges soll aber auch noch die verbleibende Nacht genutzt werden.

An dieser Stelle bis bald und gute Nacht!